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Rami

Wie ein Künstler das Leid des Konflikts verarbeitet
Mit eigenen Worten - RAMI

Vor der Krise hatte Rami einen klaren Plan vor Augen.

Er wollte studieren, erfolgreich sein und sich selbst verwirklichen. Das Leben schien ganz leicht.

Aber jetzt sind wir gezwungen, die Realität zu akzeptieren und den einzigen Weg zu gehen, den wir haben. Die Krise hat unsere Träume verändert und ihnen Grenzen gesetzt.
Rami
Alles aus der Zeit vor den letzten zehn Jahren ist verschwunden. Alles, was man sich aufgebaut hat, ist zusammengebrochen. Diese zehn Jahre haben einen Grossteil des Lebens aller Menschen einfach ausgelöscht. Die Krise hat den Raum für unsere Kultur zerstört. Es ist für alle schwer, sich unter solch schwierigen Bedingungen ein neues Leben aufzubauen. Wir haben Liebe und Hoffnung verloren.
Für Rami war es ein herzzerreissender Abschied von seiner Familie, da er nicht wusste, wann er sie wiedersehen würde. Würde er in seine Heimatstadt zurückkehren können? Nichts war sicher.
Es war nur eine schwarze Wolke. Der Krieg hat mein Leben komplett verändert. Alles hat sich verändert – wo ich lebe, wonach ich strebe und was ich erreichen will.
Rami
Der Verlust eines seiner engsten Freunde hat ihn tief erschüttert. Eines Tag ist Ramis Freund einfach verschwunden. Rami hat monatelang nichts von ihm gehört, hegte aber weiter die Hoffnung, ihn wiederzusehen. Ein Jahr später fand Rami heraus, dass sein Freund gestorben ist. „Es fühlte sich so an, als ob ich ihn ein zweites Mal verliere.“
„Es ist so schwer zu glauben, dass man einen Menschen, der einem so nahe steht und um den man sich so sorgt, verloren hat.“
Der Verlust eines seiner engsten Freunde hat ihn tief erschüttert. Eines Tag ist Ramis Freund einfach verschwunden. Rami hat monatelang nichts von ihm gehört, hegte aber weiter die Hoffnung, ihn wiederzusehen. Ein Jahr später fand Rami heraus, dass sein Freund gestorben ist. „Es fühlte sich so an, als ob ich ihn ein zweites Mal verliere.“
„Es ist so schwer zu glauben, dass man einen Menschen, der einem so nahe steht und um den man sich so sorgt, verloren hat.“
Es ist schwer, Strom oder sauberes Trinkwasser zu bekommen. Jetzt ist Winter und wir können nicht heizen, deshalb ist uns die meiste Zeit kalt. Ich spreche jeden Tag mit meiner Familie über diese Dinge. Es gibt nichts ausser Not und Elend.
„Die psychologischen und seelischen Wunden sind besonders schwer“, sagte er. „Und ich habe schon viele schwierige Situationen erlebt.“

„Ich habe versucht, darüber hinwegzukommen, aber sie haben Narben hinterlassen, die mich mein Leben lang prägen werden.“
„Ich wünschte, die Welt könnte sehen, wie Syrien wirklich ist. Syrien ist ganz anders als das, was auf Social Media kursiert“, so Rami. „Syrien ist die Wiege der Zivilisation mit einer langen Geschichte voller Kunst. Syrien – das sind echte Menschen. Jetzt sieht man nur Krieg, Zerstörung und Menschen in Not.“
„Ich wünschte, die Welt könnte sehen, wie Syrien wirklich ist. Syrien ist ganz anders als das, was auf Social Media kursiert“, so Rami. „Syrien ist die Wiege der Zivilisation mit einer langen Geschichte voller Kunst. Syrien – das sind echte Menschen. Jetzt sieht man nur Krieg, Zerstörung und Menschen in Not.“
Ich mache das, was ich liebe. Ich habe mir eine Karriere aufgebaut, die mit meinem Studium zu tun hat. Aber das allein kann mich nicht dazu bewegen, hier zu bleiben. Ich muss meine Ausbildung fortsetzen. Irgendwann werde ich nach einer Möglichkeit suchen, aus diesem Land herauszukommen. In fünf Jahren werde ich nicht mehr hier in Syrien sein.
Rami
Über das IKRK
Das IKRK wurde 1863 gegründet und ist weltweit tätig. Es hilft Menschen, die von Konflikten und bewaffneter Gewalt betroffen sind und fördert die Einhaltung der Gesetze zum Schutz von Kriegsopfern. Sein Auftrag als unabhängige und neutrale Organisation beruht auf den Genfer Abkommen von 1949. Die Organisation hat ihren Sitz in Genf in der Schweiz und beschäftigt mehr als 20 000 Menschen in über 80 Ländern. Das IKRK finanziert sich vor allem aus freiwilligen Spenden seitens der Regierungen und von den Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften.

Syrien ist der weltweit grösste Einsatz des IKRK. Gemeinsam mit dem Syrisch-Arabischen Roten Halbmond (SARC) unterstützt das IKRK die Menschen vor Ort in den Bereichen Gesundheitsversorgung, psychische Gesundheit, wirtschaftliche Sicherheit, Wasser und Infrastruktur, und leistet Schutz- und Präventionsarbeit. Auf unserer Website erfahren Sie mehr über unsere Arbeit und unseren Einsatz in Syrien.
Die Daten auf dieser Website beruhen auf einer Umfrage unter 1 400 Syrerinnen und Syrern zwischen 18 und 25 Jahren, von denen 800 in Syrien, 400 im Libanon und 200 in Deutschland leben. Diese Altersgruppe wurde ausgewählt, um Personen zu vertreten, deren Leben als Jugendliche und junge Erwachsene tief vom Konflikt gezeichnet war. Die unterschiedlichen Länder, in denen die Befragten leben, wurden ausgewählt, um eine Vielzahl an Antworten in verschiedenen Situationen zu erhalten.