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Taher

EIN MEDIZINSTUDENT GEHT SEINEN EIGENEN WEG
Taher using a tablet device
Mit eigenen Worten - Taher

Taher stammt aus Idlib, das für sein Olivenöl und die Warmherzigkeit seiner Menschen bekannt ist.

„Mitten in der Stadt liegt der Duft von Gebäck und Minze in der Luft. Man kann ihn schon von weither wahrnehmen.“

Er erinnert sich daran, wie er während des Ramadan mit seinem Bruder und seinem Vater durch einen Basar schlenderte. Es waren unzählige Menschen auf der Strasse. Alles war so lebendig. Diese Erinnerung hat sich so stark in sein Gedächtnis eingebrannt und ist Grundlage für die Hoffnung, dass es eines Tages wieder Frieden geben wird.

Er erinnert sich daran, wie er vor dem Konflikt Ausflüge mit seiner Familie an einen See gemacht hat, wo es kühl und erfrischend war. Sie haben gegrillt, Musik gehört, Fotos gemacht und sich entspannt.
Nach Ausbruch des Konflikts waren solche Dinge einfach nicht mehr möglich.
Er erinnert sich daran, wie er vor dem Konflikt Ausflüge mit seiner Familie an einen See gemacht hat, wo es kühl und erfrischend war. Sie haben gegrillt, Musik gehört, Fotos gemacht und sich entspannt.
Nach Ausbruch des Konflikts waren solche Dinge einfach nicht mehr möglich.
2015 wurde Taher klar, dass er sein Studium in Idlib nicht mehr würde fortsetzen können. Nach einem Versuch, in der Türkei weiterzumachen, hat er schliesslich beschlossen, es nach Europa, genauer gesagt nach Deutschland, zu schaffen.
Taher schreibt gerne, um seine Gedanken auszudrücken.
Wir sind aus Kriegsgebieten geflüchtet...

Aus Gebieten, in denen ein warmes Bett und normale Lebensbedingungen einfach nicht mehr existierten...

Kinder in einem zerstörten Gebäude in Duma, Damaskus. - Ammar Saboh, 2019

two children holding hands walking up stairs surrounded by rubble

Kinder in einem zerstörten Gebäude in Duma, Damaskus. - Ammar Saboh, 2019

Ich wollte mir beweisen, dass ich es schaffen kann. Ich wollte meinen eigenen Weg gehen, ganz egal, wie schwer er auch sein würde.
Taher

Auf dem Weg nach Deutschland dachte Taher viel über die nächsten Schritte nach, wie er diese ohne Angst bewältigen würde. Er versuchte, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, des Teamgeists aufkommen zu lassen, und dieselben Ziele wie die Menschen um ihn herum zu verfolgen.

In dem Moment, als er Syrien verliess, erhielt er einen neuen Blick auf das Leben. Er sah, dass die Welt anders war als in Syrien.

Taher studying at a deskA photograph of TaherA photograph of Taher father as a surgeonTaher using an ipad to facetime
Tahers Urgrossvater war ein Allgemeinmediziner, während sein Vater als Chirurg tätig ist.

Als er noch ein Kind war, beobachtete er seinen Vater, wie er mit den Patienten umging. Er sah die Wärme und Menschlichkeit in seiner Tätigkeit, unabhängig davon, wer die Patienten waren.
Taher will denselben Weg gehen, er lernt und arbeitet hart dafür, Arzt zu werden.
a screenshot of Taher's video from yoututbe
Taher betreibt einen YouTube-Kanal, auf dem er arabischsprechenden Menschen hilft, Deutsch zu lernen.

Er will auch die Menschen in Deutschland erreichen, um ihnen seine Kultur, die Warmherzigkeit und die Werte, die die Menschen in Syrien ausmachen, nahezubringen.
Deutschland ist weit weg von Syrien und Taher vermisst seine Familie – vor allem seine Mutter und seinen Vater. Er weiss nicht genau, wie Idlib heute aussieht oder wie es in Zukunft aussehen wird. Das macht ihm Angst.

Trotz Schwierigkeiten und Einsamkeit schaut Taher nach vorne.
Ich bin immer positiv, weil ich Hoffnung habe; es ist eine Art Hoffnung, die niemals stirbt.
a portrait of Taher smiling
Über das IKRK
Das IKRK wurde 1863 gegründet und ist weltweit tätig. Es hilft Menschen, die von Konflikten und bewaffneter Gewalt betroffen sind und fördert die Einhaltung der Gesetze zum Schutz von Kriegsopfern. Sein Auftrag als unabhängige und neutrale Organisation beruht auf den Genfer Abkommen von 1949. Die Organisation hat ihren Sitz in Genf in der Schweiz und beschäftigt mehr als 20 000 Menschen in über 80 Ländern. Das IKRK finanziert sich vor allem aus freiwilligen Spenden seitens der Regierungen und von den Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften.

Syrien ist der weltweit grösste Einsatz des IKRK. Gemeinsam mit dem Syrisch-Arabischen Roten Halbmond (SARC) unterstützt das IKRK die Menschen vor Ort in den Bereichen Gesundheitsversorgung, psychische Gesundheit, wirtschaftliche Sicherheit, Wasser und Infrastruktur, und leistet Schutz- und Präventionsarbeit. Auf unserer Website erfahren Sie mehr über unsere Arbeit und unseren Einsatz in Syrien.
Die Daten auf dieser Website beruhen auf einer Umfrage unter 1 400 Syrerinnen und Syrern zwischen 18 und 25 Jahren, von denen 800 in Syrien, 400 im Libanon und 200 in Deutschland leben. Diese Altersgruppe wurde ausgewählt, um Personen zu vertreten, deren Leben als Jugendliche und junge Erwachsene tief vom Konflikt gezeichnet war. Die unterschiedlichen Länder, in denen die Befragten leben, wurden ausgewählt, um eine Vielzahl an Antworten in verschiedenen Situationen zu erhalten.